von Stephan Schmidt (OZ)
Politik Stimmung ist fast einhellig für die Machbarkeitsprüfung des Vorhabens in Georgsheil.
Es gebe kaum Alternativen zur Fusion der Häuser in Aurich, Norden und Emden. Allein die Grünen halten sich noch zurück.
Landkreis Aurich - Der Auricher Kreistag steht der Idee einer Zentralklinik in Georgsheil fast einhellig positiv gegenüber. Nur die Grünen haben noch keine klare Haltung. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der OZ bei allen Gruppen und Fraktionen.
Wie berichtet, sollen die Kliniken in Aurich, Norden und Emden geschlossen werden. In der Gemeinde Südbrookmerland soll stattdessen auf der grünen Wiese ein gemeinsames Großkrankenhaus entstehen. Jetzt soll die Machbarkeit des Vorhabens geprüft werden.
Die achtköpfige SPD-Fraktionsspitze habe sich einstimmig für diese Prüfung entschieden, sagte Vorsitzender Jochen Beekhuis. Es spreche viel für einen solchen Bau.
„Es gibt enorme Synergieeffekte. Die Emder bringen eine ganze Menge Know-how mit“, so Beekhuis. Eine Zentralklinik trage zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei.
„Wir wollen keine Privatisierung. Dieses Modell garantiert das.“ Die CDU begrüßt die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis Aurich und der Stadt Emden ebenfalls. Enge Kooperationen in Ostfriesland seien der richtige Weg, um die finanziellen Probleme in den Griff zu bekommen und die bestmögliche medizinische Versorgung sicherzustellen, so Fraktionsvorsitzender Hilko Gerdes.
„Wir freuen uns, dass die Emder Politik für solche Überlegungen die Tür weit aufgemacht hat.“ Als
„unbedingt notwendig“ bezeichnete Hans-Gerd Meyerholz, Vorsitzender der Gruppe GFA/FDP, den Zusammenschluss.
„Es gibt keine Alternative. Die kleinen Krankenhäuser haben alleine keine Chance, weiter zu existieren.“ In Aurich und Norden müssten in den nächsten Jahren 25 Millionen Euro und in Emden 40 Millionen Euro investiert werden. Das Geld solle besser in ein modernes Klinikum gesteckt werden. Die Not sei groß. Das zeige sich daran, dass die Emder von sich aus auf ein Krankenhaus in der Stadt verzichteten.
„Der Standort Georgsheil ist ideal“, so Meyerholz.
Endlich sei eine echte Fusion geplant – anders als beim Zusammenschluss von Aurich und Norden 2004, sagte Wilhelm Strömer von den Freien Wählern.
„Wir haben die Gelegenheit, uns neu aufzustellen.“ Es gebe kaum Alternativen.
„Die kleinen Krankenhäuser verschwinden. Diese Strukturveränderung ist nicht aufzuhalten.“ Jan Roß (Linke) befürwortet die Idee ebenfalls. Es müsse gehandelt werden,
„bevor die Kliniken geschlossen werden“. Es sei ein gutes Zeichen, dass der Betriebsrat hinter dem Vorhaben stehe.
„Wichtig ist, dass es keine Entlassungen gibt.“ Es dürfe nicht sein, dass Ostfriesen bei Notfällen am Wochenende nach Oldenburg fahren müssten. Das könne mit einer Zentralklinik in Georgsheil vermieden werden.
Krankenhaus in Emden, Bild: Clinotel.de
Noch nicht festlegen wollen sich die Grünen.
„Wir sind noch in der Meinungsfindung“, sagte Kreistagsmitglied Beate Jeromin-Oldewurtel.
„Wir rufen weder ,hurra‘, noch sagen wir nein dazu.“ Die finanziellen und sozialen Aspekte des Vorhabens müssten beleuchtet werden. Es gebe auch Negativbeispiele für Großkliniken.
Krankenhaus in Norden Die Idee , die Kliniken in Aurich, Norden und Emden zusammenzulegen, wurde in Emden entwickelt. Am Dienstag vergangener Woche weihten der Auricher Landrat Harm-Uwe Weber und Emdens Oberbürgermeister Bernd Bornemann die Fraktionsvorsitzenden, die Betriebsräte und die Medien in die Pläne ein.
Ein hoher Zuschuss des Landes Niedersachsen ist Voraussetzung für einen möglichen Neubau. Welche Gelder zu erwarten sind und unter welchen Bedingungen sie ausgezahlt werden könnten, soll in der Machbarkeitsprüfung untersucht werden.
Ein externer Gutachter soll die Prüfung vornehmen und die Gespräche mit dem Land führen.