Jens Gieseke aus Sögel mit reellen Chancen für CDU

Von Hans Brinkmann

Europakandidat auf Rang vier – McAllister auf eins!

Hannover. Jens Gieseke aus Sögel hat reelle Chancen auf den Einzug in das Europäische Parlament. In einer Landesvertreterversammlung der niedersächsischen CDU wurde der 42-jährige Jurist am Wochenende auf den vierten Platz der Landesliste eingestuft.

Der Kandidat des Bezirksverbandes Osnabrück-Emsland, der auch von den Christdemokraten aus Ostfriesland unterstützt wurde, setzte sich am Wochenende in einer Kampfabstimmung mit 67 zu 49 Stimmen gegen Konkurrenten Stefan Gehrold vom Landesverband Oldenburg durch.

„Ich bin sehr zufrieden. Wir haben das Optimum erreicht“, erklärte der Osnabrücker Bezirksvorsitzende Mathias Middelberg nach der Veranstaltung in Hannover.

Zwar gelten nur die ersten drei Plätze für die Niedersachsen-CDU als absolut sicher, doch wird, so ist zu hören, auch dem vierten Rang noch eine echte Chance eingeräumt. Gegenwärtig stellen die Christdemokraten aus diesem Bundesland auch vier Europaabgeordnete.

Gieseke würde im Fall seiner Wahl am 25. Mai 2014 die Nachfolge von Hans-Gert Pöttering antreten, der 35 Jahre dem Parlament der Europäischen Union angehört hatte und zeitweise auch als dessen Präsident fungierte.

Pöttering sicherte dem Emsländer, der zurzeit das Verbindungsbüro der Flughafengesellschaft ADV in Brüssel leitet, volle Unterstützung zu.

Zuvor hatte sich auch Pötterings Sohn Benedikt um die Kandidatur im Bezirksverband beworben, er unterlag jedoch Gieseke knapp bei der Abstimmung.

Als Spitzenkandidat des CDU-Landesverbandes Niedersachsen wird der frühere Ministerpräsident David McAllister fungieren.

Er wurde ebenso mit 97,3 Prozent auf Platz eins gesetzt und der amtierende Europaabgeordnete Burkhard Balz (Stadthagen) auf Rang zwei. Platz drei der Kandidatenliste eroberte die Hildesheimerin Godelieve Quidthoudt-Rowohl.

McAllister, der auch als Spitzenkandidat der CDU Deutschlands für die Europawahl im Gespräch ist, nannte die Entscheidung am 25. Mai eine „große Herausforderung, die ich mit Leidenschaft annehme“, so der ehemalige Ministerpräsident.

Als eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben bezeichnete es der Ex-Ministerpräsident von Niedersachsen, Europa aus der Schuldenkrise herauszuführen. Er warnte dabei vor einer Vergemeinschaftung der Altlasten, wie sie die SPD in Form von Euro-Bonds anstrebe.