Rechnet man die volkswirtschaftlichen Kosten aller Staus in Deutschland zusammen, kommt man auf einen hohen Milliardenbetrag. Aber auch die einzelne Staustunde liegt für jeden Pkw deutlich über dem Satz, der andernorts als Mindestlohn gefordert wird.
Deutsche Autofahrer standen vergangenes Jahr im Schnitt 36 Stunden im Stau. Das kostet die heimische Wirtschaft 7,8 Milliarden und jeden Pendlerhaushalt 533 Euro, wie Inrix, ein Anbieter von Verkehrsinformationen, in Zusammenarbeit mit dem Centre of Economics and Business (Cebr) jetzt errechnet hat. Die Kosten entstehen unter anderem durch sinnlos verbrannten Kraftstoff (824 Millionen Euro), verschwendete Zeit (4,8 Milliarden Euro) und steigende Warenkosten (2,1 Milliarden Euro).
Mit 59,4 Stunden stehen Autofahrer in Stuttgart am häufigsten im Stau, pro Stunde belaufen sich die Kosten dafür auf 16,1 Euro pro Fahrzeug. Dahinter liegen Köln (58,4 Stunden), Hamburg (53,7), Düsseldorf (50,8) und das Ruhrgebiet (46,6). In München kommen die Autofahrer mit 40,3 Stunden noch relativ glimpflich davon. Überraschend gut fährt man durch Berlin, dort beträgt die durchschnittliche jährliche Wartezeit 26 Stunden.
Staureichstes europäisches Land ist Belgien, dort stecken Autofahrer durchschnittlich 55 Stunden im Verkehr fest. Auch die belgische Hauptstadt Brüssel liegt mit 72 Staustunden unter den großen Städten an der Spitze.