Senioren-Union: Gehbehinderte würden von E-Rollern auf Gehwegen wie Hasen gejagt

Die Senioren-Union der CDU wehrt sich gegen Pläne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), elektrische Tretroller auf Bürgersteigen zuzulassen.

„Eine Konkurrenz E-Roller gegen Rollator darf es aus Sicherheitsgründen auf Gehwegen nicht geben“,
SU-Bundesvorsitzender Prof. Dr. Otto WulffSU-Bundesvorsitzender Prof. Dr. Otto Wulff
sagte der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, am Dienstag in Berlin.

„Sonst würden Ältere, Geh- und Sehbehinderte sowie Mütter mit Kindern von den kleinen Flitzern wie Hasen gejagt.“ Der Bundesrat will am 17. Mai über eine Zulassung von E-Tretrollern auf Gehwegen entscheiden. Einige Bundesländer haben Im Verkehrsausschuss Bedenken gegen die Zulassung geäußert.

„Wer zu Fuß geht, muss den Gehweg benutzen“, heißt es in § 25 der Straßenverkehrsordnung. „Der Gehweg muss das Hoheitsgebiet der Fußgänger bleiben. E-Roller sollten wie Fahrräder behandelt werden und gehören auf Radwege oder Straßen“, verlangte Wulff. „Wie soll das auch anders gehen, wenn Rollerfahrer legal mit bis zu 12 Stundenkilometern auf Bürgersteigen rasen dürften und Ältere mit Rollator oft gerade mit zwei Stundenkilometern Geschwindigkeit unterwegs sind?“ Wulff warnte vor einem erheblichen Unfallpotenzial. „Für Senioren und Seniorinnen ist der Bürgersteig meist der einzige sichere Ort im Stadtverkehr. Die Freigabe für elektrische Roller würde dazu führen, dass sich viele Ältere gar nicht mehr in den öffentlichen Verkehr trauen, wenn sie bereits nach Öffnen der Haustür in Kollisionsgefahr mit E-Rollern geraten.“

In Frankreich drohen inzwischen 135 Euro Geldbuße, wenn Fahrer von E-Tretrollern auf Bürgersteigen erwischt werden. Damit soll sichergestellt werden, „dass Fußgänger nicht länger gegen Hauswände gedrückt werden“ und auf Gehwegen das „Gesetz des Dschungels“ herrscht.