von Stephan Schmidt
Der Enercon-Gründer soll im Industriegebiet Nord gewürdigt werden. Die Fraktion will demnächst einen entsprechenden Antrag stellen. Im Stadtrat ging es Donnerstagabend auch um den umstrittenen Autobahnzubringer B 210 n.
Aloys Wobben (Mitte) rammte im März 2012 zum Bauauftakt des Forschungs- und Entwicklungszentrums von Enercon den Spaten in den Boden. Rechts neben ihm ist der damalige Ministerpräsident David McAllister (CDU). Bild: OZ-Archiv
Aurich - Die CDU-Fraktion im Stadtrat will den Gründer des Windkraftanlagenherstellers Enercon, Aloys Wobben, schon zu Lebzeiten angemessen würdigen: Eine Straße soll nach ihm benannt werden. So lautet ein Antrag, den die Fraktion noch stellen werde, teilte der Vorsitzende Arnold Gossel Donnerstagabend in der Stadtratssitzung mit.
Vorgesehen ist eine neue Straße im Industriegebiet Nord, in dem Enercon-Produktionshallen stehen. Es seien noch keine Hausnummern vergeben, daher sei es noch nicht zu spät für eine solche Benennung, so die Fraktion. „Es soll ein Stück seines Lebenswerkes gewürdigt werden“, begründete Gossel den Antrag. Diskutiert wurde am Donnerstag über den CDU-Vorschlag noch nicht.
Seit 1984 wächst Enercon stetig
Der Ingenieur Wobben gründete Enercon 1984. Seitdem wächst die Firma stetig. Im vergangenen Jahr wurden im Industriegebiet Nord weitere Hallen des Unternehmens fertiggestellt. Die Stadt Aurich hat dem Erfolg von Enercon einen erheblichen Teil ihrer Gewerbesteuereinnahmen zu verdanken.
Johannes de Boer, Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) Bilanz, meldete sich in Sachen Autobahnzubringer B 210 n zu Wort. Die BI ist gegen den geplanten Bau. De Boer wollte wissen, ob die Stadt ihre Zusage einhalte, die BI im Rahmen einer Ratssitzung in nächster Zeit anzuhören. „Wir erwarten die gleiche Redezeit wie die Landesbehörde“, sagte er. Frank Buchholz, Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, hatte die Planungen in einer Ratssitzung Anfang Dezember vorgestellt. Eigentlich wollte sich die BI damals schon äußern, das wurde aber vertagt. Jetzt soll es zwei Sondersitzungen geben – eine, in der die Landesbehörde ihre Vorstellungen zur Südumgehung vorstellt und eine, in der sich die BI äußern soll.
„Wir wollen mit gleichen Waffen kämpfen“
Die BI will Fachleute einladen. „Wir wollen mit gleichen Waffen kämpfen“, sagte de Boer gegenüber der OZ. Er befürchtet, dass viele Ratsmitglieder nicht an einer zweiten Sondersitzung teilnehmen würden. „Ich hätte aber gerne den kompletten Rat dabei“, sagte er. Generell habe er den Eindruck, viele im Rat wollten sich mit einem „ungeliebten Thema“ wie der Kritik an der B 210 n nicht beschäftigen.