Schlagabtausch um die B 210 n blieb aus

von Stephan Schmidt/OZ

Verkehr Befürworter und Gegner kamen gestern Abend in einer Sonderratssitzung zu Wort

Etwa 200 Besucher hörten sich die sachlich vorgetragenen Argumente der Bürgerinitiativen „Bilanz“ und „Pro B210n“ an. Die Politiker äußerten sich nicht.
Aurich - So viele Besucher kamen selten zu einer Auricher Stadtratssitzung: Etwa 200 Gäste waren gestern Abend in der Stadthalle, um sich die Argumente von Befürwortern und Gegnern der geplanten Umgehungsstraße für die B  210  n anzuhören. Ein Schlagabtausch blieb aus: Sowohl die Vertreter des Vereins „Pro B  210  n“ als auch die der Gegeninitiative „Bilanz“ äußerten sich sachlich. Die Fragen aus dem Publikum waren auch nur dezent kritisch gestellt.



Dabei spaltet das Thema die Auricher Bevölkerung in zwei Lager, die sich in der Vergangenheit schon mitunter hitzig angegangen sind. Nicht so gestern. Gerhard Schmidt, Vorsitzender der „Pro B  210  n“, warnte in der eigens angesetzten Sonderratssitzung noch einmal vor einem drohenden Verkehrskollaps in der Innenstadt, falls der Zubringer nicht gebaut wird.



Ohne die Straße würden im Jahr 2025 pro Tag 2200 schwere Lastwagen durch Aurich rollen, mit der Umgehung aber nur 600. Er bezog sich auf das Verkehrsgutachten, das in diesem Jahr vorgestellt worden ist.



Ganz anders interpretierte die Bürgerinitiative „Bilanz“ die Zahlen. Der stellvertretende Vorsitzende Johannes de Boer führte detailliert Gegenargumente an. Die Straße sei überflüssig und teuer, die Verkehrsprognose gebe keinen Bau her. Zudem hätte dieser laut der „Bilanz“ gravierende negative Folgen: Die Stadt werde zerschnitten, Umwelt und Natur zerstört, Anwohner würden durch Lärm belästigt.



BI-Mitglied Joachim Böttcher machte Vorschläge, wie Problempunkte im Stadtverkehr entschärft werden könnten – ohne den Bau der B  210  n.

                                 

Die Gegner des Zubringers waren gestern deutlich in der Überzahl. Sie spendeten an mehreren Stellen Applaus für kritische Bemerkungen. Die Ratsmitglieder ließen sich nicht aus der Reserve locken. Sie blieben stumm.
           

Bei der öffentlichen Sitzung des Rates der Stadt Aurich kamen gestern die Gegner der geplanten neuen Bundesstraße B 210n mit der Ortsumgehung für Aurich zu Wort. Sie äußerten gegenüber den Fraktionen der Verwaltung und vielen Zuhörern ihre Bedenken. Die Sitzung fand in der Stadthalle statt, weil mit vielen Zuhörern gerechnet worden war. Tatsächlich war der Saal relativ voll.