Ministerpräsident der Herzen bei CDU-Sommerfest in Sandhorst
aik Sandhorst. Ex-Ministerpräsident David McAllister (CDU) teilte gestern Nachmittag beim Sommerfest der Kreis-CDU kräftig gegen die neue, rot-grüne Landesregierung aus. Ein geleaster Audi A8 habe zu einer „mittelschweren Regierungskrise“ geführt, sagte McAllister in Anspielung auf die
Affäre um den geschassten Landwirtschafts-Staatssekretär Udo Paschedag (Grüne). „Wir haben eine Landesregierung, die es nicht kann“, so McAllister, der 2014 ins Europäische Parlament gewählt werden will.
Angriffslustiger David McAllister (CDU) gestern zu Gast beim Sommerfest der Kreis-CDU in Sandhorst
aik Sandhorst. Die Anspielung passte einfach so schön, das konnte sich Niedersachsens Ex-Ministerpräsident David McAllister (CDU) gestern auf dem Sommerfest der Kreis-CDU im „Sandhorster Krug“ nicht entgehen lassen.
Er sei heute mit seinem eigenen Golf (Cabrio) von seinem Wohnort Bad Bederkesa (bei Cuxhaven) nach Aurich-Sandhorst gefahren. Das sei doch viel schöner als im gepanzerten Audi A8 zu sitzen, wie er es damals musste.
Damit war die Anspielung da auf das Thema des Tages in Hannover, die Affäre um den von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in den Ruhestand versetzten Agrar-Staatssekretär Udo Paschedag (Grüne), der sich als Dienstwagen eben einen A8 gönnte, was er wohl nicht durfte. Als er das erzählte, strahlte der smarte McAllister so jungenhaft wie in seinen besten Tagen. „Ich habe am Mittwoch zum ersten Mal wieder im Landtag gelacht“, berichtete er. Gleichzeitig sprach er von einem „rabenschwarzen Tag“ und einem „absurden Schauspiel“ der SPD/Grüne-Landesregierung in der Paschedag-Affäre. „Hier stinkt etwas, hier stimmt was nicht“, legte McAllister den Finger in die frische rot-grüne Wunde.
Fraktionschef Björn Thümler habe dem neuen MP „richtig einen mitgegeben“, das freue ihn, so McAllister.
Zu Beginn seiner Rede hatte er sich für die Unterstützung der Parteibasis bei der Landtagswahl im Januar bedankt. „Wir haben alles richtig gemacht und am Ende fast das Wunder vollbracht“, meinte er mit Blick auf die nur knappe Niederlage. Und: „Wir wissen seit der Landtagswahl, dass es auf jede Stimme ankommt.“
Der Ex-MP, den manche nur „Mac“ nennen, stellte auch seinen Wunsch-Fahrplan für die Niedersachsen-CDU für die kommenden Jahre vor. Die Jahre 2014 bis 2016, ohne größere Wahlen, müssten zur strukturellen, inhaltlichen und personellen Erneuerung genutzt werden. Auch ein neues Grundsatzprogramm solle es geben.
Im Hinblick auf die Bundestagswahl in drei Wochen sagte McAllister, Kanzlerin Angela Merkel habe beim TV-Duell am Sonntag die Chance, „den Sack zuzumachen“. Er lerne derzeit Französisch und habe nun das Programm der französischen Sozialisten gelesen. Im Nachbarland könne man beobachten, was auch in Deutschland bei einer Regierungsübernahme durch eine linke Regierung passieren werde, sagte er. Die Bilanz des dortigen sozialistischen Staatspräsidenten François Hollande sei schlecht.
Und Deutschland sei doch aktuell eine der erfolgreichsten Nationen in Europa, sagte McAllister, der sich zu Beginn seiner Rede an seine letzten Auftritte in Aurich beim Kirchentag und beim Tag der Niedersachsen erinnert hatte.
In Anwesenheit von altgedienten hiesigen CDU-Parteigrößen wie dem Ex-Bundestagsabgeordneten Wilfried Bohlsen (Wiesmoor), dem Ex-Landtagsmitglied Wolfgang Ontijd (Aurich) oder auch Kreis-Fraktionschef Hilko Gerdes (SBL) hatte Kandidat Heiko Schmelzle (Norden) die CDU-Anhänger zuvor auf den Wahlkampf eingestimmt.
Geschenk aus Aurich: Den Blick durchs „ostfriesische Fenster“ (inklusive stilisierter Kuh) soll der Ex-Ministerpräsident auch in Brüssel und Straßburg nicht verlieren, meint die CDU.
„Wer die SPD wählt, kriegt Rot-rot-grün“, „Sozial ist, was Arbeit schafft“, „Der Mittelstand ist mir heilig“ und ähnliche bekannte Parolen der Christdemokraten durften bei Bier und Bratwurst nicht fehlen.