Ob es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt, gesunden Patriotismus, den Kampf um ein gemeinsames Europa oder die Pflege der Kultur ging - der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff traf mit seinen Äußerungen auf die breite Zustimmung der über 90 Zuhörerinnen und Zuhörer beim politischen Vormittag im Landgasthof de Wall in Großefehn/Holtrop..
Ehrung eines verdienten Mitgliedes durch den Bundesvorsitzenden Nach einer kurzen Einleitung durch den Vorsitzenden der Kreisvereingung Aurich, Herrn Gerd Samuels, ging es gleich zur Sache. In freier Rede zog Prof. Dr. Otto Wulff von Anfang an alle Zuhörer in seinen Bann. Während der Begrüßung Von links: Der Bundesvorsitzende Prof. Dr. Otto Wulff und der Landesvorsitzende Rainer Hajek „Hier in Ostfriesland gibt es eine Bürgerschaft, die Heimatgefühl, Freundschaft und Zusammenhalt pflegt“, so der Redner. Genau dieses Gefühl fehle aber heute der Gesellschaft, die auseinanderbreche, weil es an Sinn für Solidarität mangele. Solidarität habe aber das Land großgemacht, so Wulff. „Wir alle, die hier versammelt sind, sollen stolz auf unser Alter sein und müssen uns dafür nicht schämen“, konterte der Redner den von ihm kritisierten Jugendwahn. Alter habe ein Gewicht und sei auch ein Gewinn, da dadurch die Kultur des Weitergebens von Erfahrungen an jüngere Menschen erst ermöglicht werde.
In der Bildmitte sind Frau Anja Enzenberg aus der Bundesgeschäftsstelle und der Bundesgeschäftsführer der Senioren-Union, Herr Jan Peter Luther zu sehen
Wir müssen uns in den Alltag einmischen „Engagieren Sie sich, dann werden Sie im Alter auch lebendig sein“, rief Wulff die Senioren auf, sich tatkräftig in die alltäglichen Geschehnisse einzumischen. „Bei der Jugend gewinnen Sie Anerkennung und Respekt, wenn Sie sich so geben, wie Sie sind“, forderte er, von gekünstelten Handlungsweisen Abstand zu nehmen.
Der Bundesvorsitzende warnte davor, wieder neue Mauern zu errichten. „Wer wieder in Deutschland und Europa neue Grenzen ziehen will, wer Mauern statt Brücken aufbauen will, ist moralisch und politisch ein Strolch“, wurde Wulff unter großem Applaus sehr deutlich. Nationale Interessen würden zu Disharmonie und zu großen Problemen führen, was man als Union nicht zulassen könne, stemmte sich Wulff gegen die Rechtspopulisten
„Wir müssen Kinder nicht als Belastung sondern als große Freude annehmen!“ und weiter
„Ich wünsche mir, dass in Zukunft mehr Menschen mit Kindern an der Hand durch die Straßen und Parks gehen als mit Hunden“, so der Bundesvorsitzende. .
Mehr Engagement für Europa Der Redner sah die Gefahr, dass bei einem Zerfall Europas einzelne Länder gegenüber den amerikanischen, asiatischen und afrikanischen Konkurrenten keine Chancen mehr hätten. „Wir müssen natürlich besser, einen Schritt voraus sein, um gegen die wachsende Konkurrenz auf internationalen Märkten bestehen zu können“, forderte Wulff auch, die Förderung der jungen Kräfte der Gesellschaft zu intensivieren.
Auch für die ausführliche Beantwortung einiger Fragen hat sich Prof. Dr. Otto Wulff Zeit genommen Die kulturelle Einheit Europas, im Sinne von Freiheit, Demokratie, freiem Glauben und Solidarität müsse erhalten bleiben, sonst werde es definitiv nicht überleben. Der 83-jährige Jurist wurde aber auch deutlich, dass unter Umständen manche meinten, eine Glaubensrichtung müsse gleichzeitig Gesellschaftsordnung sein. „Unser Grundgesetz lässt eine solche Forderung nicht zu.“
„Keine Toleranz der Intoleranz“ Man sei dialogbereit, man vertrete aber keine Standpunktlosigkeit. „Keine Toleranz der Intoleranz“, forderte er. Die Verfassung sage ganz deutlich, dass der Mensch frei sei, sich frei bewegen könne, aber wem es hier nicht passe, der könne auch in Freiheit das Land wieder verlassen.
Wulff stellte auf der anderen Seite fest, dass es eine radikale Minderheit gebe, die schweigende Mehrheiten ausnutze, um ihre Forderungen durchzusetzen. „Es ist Aufgabe der Union, hier gegenzuhalten“, so Wulff, der auch forderte, Kindern wieder mehr Gewicht zu geben. „Kinder sind Sinn des Lebens“, man verstehe das aber erst zu spät, wenn man im Alter alleine sei, so der zweifache Vater.
Am Ende der Ausführungen gab es langanhaltenden Beifall des Publikums!
Vor dem Ende des 1. Teils der Veranstaltung fand eine besondere Ehrung statt. Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union ehrte den Auricher Unternehmer Wilhelm (Willi) Ihnen für 10 Jahre Mitgliedschaft in der Senioren-Union und lobte dessen großen Einsatz an verschiedenen Stellen.
Mit dem Grußwort des Landesvorsitzenden der Senioren-Union Niedersachsen, Herrn Rainer Hajekt endete der politische Vormittag. Herr Hajek lobte die ehemaligen und aktuellen Mitglieder der Auricher Kreisvereinigung im Landesvorstand. Isolde Sachse-Thole, Erika Schmelzle als Beisitzerinnen waren und sind Aktivposten, ebenso wie sein Pressesprecher Holm Eggers.
Gerd Samuels übergab dem Referenten ein kleines - typisch ostfriesisches - Gastgeschenk und bedankte sich ganz herzlich für die mitreißenden Ausführungen. Es folgte wieder langer Beifall der Teilnehmer. Nach dem Stühlerücken und Platzwechsel begann das traditionelle Spargelessen der Senioren-Union. Die Gäste aus Berlin und Hannover wurden vom Vorsitzenden Gerd Samuels eingeladen - natürlich auch der Fahrer des Bundesvorsitzenden.
Alle Teilnehmer waren wieder begeistert von dem tollen Essen, nicht nur der Spargel war ausgezeichnet, sondern auch alle anderen Leckereien bis hin zum tollen Eisbecher mit frischen Erdbeeren zum Schluß.
Fazit: Über 90 Teilnehmer haten einen schönen Vormittag und ein leckeres Spargelessen - alle waren sehr zufrieden und ein neues Mitglied konnte ebenfalls aufgenommen werden - nun sind es schon 282 Mitglieder in der Kreisvereinigung Aurich der Senioren-Union!