Duale Ausbildung wird weltweit nachgefragt

Weitgehende Zufriedenheit herrschte gestern sowohl bei der Schüt-Duis-Führung als auch bei Bundesarbeitsministerin von der Leyen

aik Aurich. Ursula von der Leyen ist eine wache, aufmerksame Zuhörerin, sie fragt nach, interessiert sich für ihr Gegenüber. Das kam gut an, auch gestern beim Auricher Traditionsunternehmen Schüt-Duis, dem von der Leyen im Zuge des beginnenden Bundestagswahlkampfes einen einstündigen Kurzbesuch abstattete. >>>Lesen Sie hier weiter<<<
Zur ostfriesischen Teezeremonie erkundigte sich Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen auch nach der Ausbildung bei Schüt-Duis. Jörg Harms (Schüt-Duis, von links), CDU-Kreisverbandsvorsitzender Sven Behrens (Berumbur) und CDU-Bundestagskandidat Heiko Schmelzle (Norden) hörten zu. Foto: Recke

Die Hannoveranerin war nicht zum ersten Mal in Ostfriesland, sie weiß um den Aufschwung der hiesigen Wirtschaft und des Arbeitsmarktes in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Und so herrschte sowohl bei ihr als auch bei den Gastgebern weitgehend Zufriedenheit über den Status quo. Von der Leyen berichtete, dass sie auf ihren Auslandsreisen aktuell sehr viel Lob für das deutsche duale Ausbildungssystem (Schule und Betrieb) höre. „Das wird weltweit nachgefragt“, so die Ministerin.

Auf den drohenden Fachkräftemangel müsse man aber auch reagieren, indem man europäischer denke. Zum Beispiel könnten junge arbeitslose Spanier nach Deutschland geholt werden.

Beim Gang durch den Großhandel in der Liebigstraße betonte von der Leyen, dass die Zuverlässigkeit und die starke Kundenbindung eindeutig Stärken des deutschen Mittelstands seien. „Sie sind genau auf der richtigen Spur“, lobte von der Leyen. Sie hatte zuvor erfahren, dass Schüt-Duis eng mit dem in Wittmund ansässigen Kunststoffverarbeiter Rehau zusammenarbeitet, wo sie zuvor zu Gast gewesen war. Schüt-Duis-Geschäftsführer Heino Cordes machte bei dem Besuch auch darauf aufmerksam, dass die schlechte Verkehrsanbindung Aurichs ein Standortnachteil sei. Jörg Harms ergänzte, dass die Schüt-Duis-Lkw die erste Stunde auf der „Landstraße“ unterwegs seien. Das sei aber eher ein Thema für den CDU-Bundestagskandidaten Heiko Schmelzle, so von der Leyen. Und Geschäftsführer Hermann Frerichs kündigte gleichwohl weitere massive Investitionen in den Produktionsstandort Aurich und die Logistik an.

Ein Thema war auch die Zusammenarbeit von Schüt-Duis mit dem Gymnasium Ulricianum und der Hochschule Emden. Sie haben im Rahmen des kürzlichen 175-jährigen Firmenjubiläums das Energiesparprojekt „Energie-Tatort Aurich – auf der Suche nach den 20 Prozent“ gestartet. Prof. Agnes Pechmann (Hochschule) sagte, man müsse Ostfriesland attraktiver machen, damit die jungen Leute hierbleiben. Die Wiederaufnahme des Personenverkehrs zwischen Aurich und Emden wäre auch für die Studenten der Hochschule ein Vorteil.

Auch die Attraktivität technischer Berufe für Mädchen müsse weiter gesteigert werden, so Prof. Pechmann. Allerdings sei der gesellschaftliche Druck auch für die Studenten, die möglichst schnell in die Wirtschaft sollen, durchaus hoch. Ebenfalls beim Gespräch dabei war der Schulleiter des Ulricianums, Dieter Schröder.